Zeitzeugen-Interviews

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Tagebuch- und Erinnerungsarchiv Berlin e.V.

mit freundlicher Unterstützung der

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Über das Projekt

Mit dem Fall der Berliner Mauer erlebte Deutschland einen tiefgreifenden Wandel, der nicht nur die politische Landschaft veränderte, sondern auch das alltägliche Leben und Arbeiten der Menschen auf beiden Seiten der ehemaligen innerdeutschen Grenze nachhaltig prägte.

Im Rahmen dieses Zeitzeugenprojekts haben wir innerhalb eines Jahres Zeitzeuginnen und Zeitzeugen aus ganz Deutschland zum Thema interviewt. Wie waren neugierig, wie sich der Übergang von der sozialistischen Planwirtschaft zur Marktwirtschaft gestaltete, welche Herausforderungen bewältigt werden mussten und welche Chancen sich durch die Wiedervereinigung ergaben.

Wie blicken die befragten Personen 35 Jahre später auf diese Zeit zurück?

Die Befragten waren zum Zeitpunkt der Wende zwischen 28 und 55 Jahre alt und stammen aus ganz Deutschland. Die Interviews wurden vor Ort und am Telefon geführt.

Im Rahmen der Befragung wurden die Teilnehmer/innen anhand eines Interviewleitfadens zu verschiedenen Themengebieten rund um den beruflichen Alltag und die Arbeitswelt befragt.

Ergebnisse

Die Ergebnisse des Projekts haben wir in thematischen Gruppen zusammengefasst. Aufgrund der Anzahl und des Umfangs der Interviews, die zwischen 30 und 150 Minuten dauerten, mussten wir eine Auswahl treffen. In den folgenden Abschnitten präsentieren wir Ihnen Auszüge aus den Interviews:

Anfang und Aufbruch

Wir beginnen mit der Zeit rund um den 9. November 1989, dem Tag des Mauerfalls. Welche Gedanken und Gefühle bewegten die Interviewten, wie blickten sie auf die Zeit, die vor ihnen lag?

Und plötzlich war die DDR weg …

Im ersten Abschnitt wollen wir zeigen wie verunsichernd und verändernd die Lage für viele Beteiligte war:

Neuanfänge und Chancen

An der Stelle blieben tatsächlich Einige zurück, vor allem die, die damals dem 60. Lebensjahr zustrebten und in Berufen waren, in denen es größere Kündigungswellen gab.
Hier war die Versetzung in den Vorruhestand eine häufige, oft ungewollte Konsequenz. Alle anderen waren gezwungen sich auf vielfältige Art und Weise neu zu orientieren. Und für die, die gerade ins Berufsleben gestartet waren, eröffneten sich ganz neue Welten:

Neue Regeln und Systeme

Die alten Gesetze galten nicht mehr, das neue Wirtschaftssystem forderte heraus und dazu hielten die technischen Neuerungen nach und nach Einzug ins Arbeitsleben. Vieles, vieles musste neu gelernt werden.

Erfahrungen mit der anderen Welt – von Ost nach West und umgekehrt


Es gibt immer mehr Berührungspunkte zwischen Ost und West: Ostdeutsche ziehen zum Arbeiten in den Westen und umgekehrt. Ganz neue Aufgabengebiete und Hierarchiegefüge entstehen mit dem Zusammenführen beider Staatsapparate, auf beiden Seiten.

Wahrnehmungen und Vorurteile

Wie gestaltete sich das Zusammenarbeiten zwischen Menschen aus dem Osten und aus dem Westen Deutschlands? Wie dachte man übereinander, welche Vorurteile gab es und welche Eigenschaften schätzte man an den neuen Kolleg/innen? Darum geht es in diesem Abschnitt.

Was uns besonders berührt hat

Beim Hören und Lesen der Interviews gab es viele Momente, die uns berührt oder überrascht haben. Nicht alle können hier dargestellt werden. Wir haben eine kleine Auswahl von Aussagen getroffen, die wir selbst nicht erlebt haben oder die wir, wie so viele Geschichten, vergessen haben. Hören Sie selbst:

Fazit

Jedes Interview war anders, jeder Interviewte hat uns von seiner Lebensgeschichte erzählt, die eng mit der Arbeitswelt verbunden ist. Jeder hat den Fall der innerdeutschen Mauer als etwas Besonderes erlebt, hat aber seine eigene Sicht auf die Jahre nach dem Mauerfall.

Abschlussveranstaltung

Die Ergebnisse des Projekts haben wir im Rahmen einer Veranstaltung am 04. Dezember 2024 in den Räumen der Bundesstiftung für Aufarbeitung in Berlin präsentiert.

Zzi Praesentation
Foto: privat

In eigener Sache

Wir sind begeistert und berührt von der Vielzahl der Erlebnisse, Eindrücke und persönlichen Geschichten, die wir aufzeichnen durften, um sie im Tagebuch und Erinnerungsarchiv Berlin e.V. zu bewahren.

Oft entstanden schon während der Interviews Ideen für ein nächstes Gespräch. Deshalb wollen wir diese Reihe von Zeitzeugengesprächen in den nächsten Jahren fortsetzen.

Möchten Sie einzelne Interviews in voller Länge hören? Haben Sie Interesse, die Geschichte Ihrer eigenen beruflichen Veränderung oder die Ihres Unternehmens mit uns teilen? Dann schreiben Sie uns unter info@tea-berlin.de. Wir freuen uns auf Ihre Nachricht!

Projektteam

Dr. Sabine Musial, Silke Mondon, Susann Schneider (Konzeption, Umsetzung)

Lara Lotz (Audiovisuelle Bearbeitung) und Herr Lotz (Illustrationen)