
Ausstellung: „Postkarten – die unanständige Form der Mitteilung auf offenem Postblatt“
21 Januar - 20 März
Wir zeigen eine Auswahl der Postkarten aus unserem Archiv in den Räumen des Bürgerhauses Altglienicke.
Seit circa 150 Jahren werden Postkarten durch die Welt geschickt. Die erste ganzseitig bebilderte deutsche Karte, die ohne Umschlag in die Post gegeben wird, stammt nach heutiger Kenntnis von 1866. Sie trifft den Nerv der Zeit, vereinfacht und rasch Informationen auszutauschen, was zunächst durchaus als „unanständig“ kritisiert wird.
Bereits 1870 wird die Postkarte zum Bildträger, beginnend mit kleinen Zeichnungen, später mit Stadtansichten oder Ausflugszielen. Zur Förderung des Fremdenverkehrs wird 1925 die Bildpostkarte offiziell genehmigt. Anfangs enthält die Vorderseite die Anschrift und die Rückseite eine kleine Zeichnung, neben der nur wenig Platz für eine Mitteilung bleibt.
Die Vielfalt der Motive steigt um 1900 rasant. Anfangs sind die Ansichtskarten fast immer einfarbig, oft in Sepiatönen bedruckt, da so eventuelle Verfärbungen durch den Gebrauch oder Verschmutzungen weniger auffallen.
Zu Beginn des 20. Jahrhunderts beginnt man Schwarz-Weiß-Fotografien sehr aufwendig einzufärben. Für die Nachcolorierung werden dafür mehrere Farbschichten akribisch übereinander aufgetragen. Ab 1970 gibt es Echtfotokarten.
Wenngleich die digitalen Medien den Postkarten inzwischen den Rang abgelaufen haben – der Erfolg der Postkarte mit seinen knappen Inhalten bleibt unangetastet. Und wer kennt sie nicht: „Wetter schön, Hotel gut, Essen prima! Sonnige Grüße“ oder „Liebe Oma, schöne Grüße aus dem Urlaub“.
Im Tagebuch- und Erinnerungsarchiv bewahren wir neben Tagebüchern, Brigadetagebüchern, Fotos und Erinnerungstexten auch eine ganze Anzahl alter Ansichtskarten auf, die uns Nachlassgeber übereignet haben. Einen kleinen Teil dieser Karten möchten wir Ihnen in dieser Ausstellung zeigen.
Die Ausstellung ist für zwei Monate zu sehen während des Öffnungszeiten des Bürgerhauses Altglienicke.
Der Eintritt ist frei.