Am 22. Dezember 1920 fand in Deutschland die erste Rundfunkübertragung eines Weihnachtskonzerts durch den Sender Königs Wusterhausen der Reichspost statt. Postbeamte spielten auf mitgebrachten Instrumenten, sangen Lieder wie „Stille Nacht“ und trugen Gedichte vor. Der Funkerberg in Königs Wusterhausen gilt daher als die Geburtsstätte des öffentlichen Rundfunks in Deutschland.
Der drahtlose Rundfunk basiert auf der Entdeckung der elektromagnetischen Wellen durch Heinrich Hertz im Jahr 1886. Einige Mitarbeiter der Deutschen Post wurden nach dem 1. Weltkrieg damit beschäftigt, die Entwicklung des Radios voranzutreiben. Es sollte ein Unterhaltungsmedium für die Öffentlichkeit werden. Die erste Ausstrahlung eines Radioprogramms erfolgte am 29. Oktober 1923 um 8 Uhr abends aus dem Vox-Haus am Potsdamer Platz in Berlin, dem Sitz des Schallplattenkonzerns VOX. Die erste Radiosendung in Deutschland dauerte eine Stunde. Die Musik wurde damals live ins Mikrofon gespielt.
Bald wurde nicht nur Musik, sondern auch Fußball-Spiele, Nachrichten und Unterhaltungsprogramme übertragen. Es gab aber natürlich auch sämtliche Arten von Wortprogramm, und zwar vom wissenschaftlichen Vortrag bis hin zu Unterhaltung im Dialekt. Auch Kinderfunk, Sprachprogramme, Bastelanleitungen und Schulfunk gehörten zum Programm.
1923 wurden in Deutschland nur etwa 500 Radioempfänger registriert, zwei Jahre später waren es schon 500.000 Stück. Der Kauf eines Radiogerätes musste angemeldet werden, Radiohören musste bezahlt werden.
Knapp 75 Prozent aller Menschen in Deutschland über 14 Jahren schalten heute täglich das Radio ein. Mit seiner großen Reichweite spielt es eine zentrale Rolle in der Verbreitung von Informationen, in der Bildung und in der Repräsentation von Menschen. Übers Radio werden Stimmen laut. Und es funktioniert sogar dann, wenn alle anderen Kommunikationswege, etwa durch Naturkatastrophen oder Krieg, ausfallen. Auch deshalb gibt es den „World Radio Day“ der UNESCO am 13. Februar, der an die Gründung des United Nations Radio 1946 erinnern soll und dafür plädieren soll, dass das Radio für möglichst viele Menschen als Nachrichtenquelle und zur Unterhaltung zugänglich bleiben muss.
Quelle: Wikipedia